Treffen der Zauberhistoriker in Berlin: „Ohne Wurzeln kann sich eine Pflanze nicht entwickeln“ (TAG 1)

P1040351Berufsbedingt kann ich bei dem Treffen nur zeitlich begrenzt teilnehmen. Alle Teilnehmer möchte ich um Verständnis bitten, dass ich nicht jeden Vortrag erwähne. Das liegt nicht darin, dass ich ihn nicht gut gefunden habe. Es würde aber diesen Blog und deren Leser wohl überfordern und den Themen nicht wirklich gerecht werden. Hier werden Forschungsarbeiten präsentiert, die teilweise Lebenswerke sind. Wer sich für manche Themen weiter interessiert, kann sich jederzeit  bei mir melden, ich stelle gerne den Kontakt zu dem jeweiligen Referenten her. Die Themen findet man HIER

So stoße ich erst am Freitag Mittag auf an die 50 Zauberfreunde.  Frau Birgit Bartl Eberhard beendet gerade ihren Beitrag über ihren Großvater, den bekannten Zauberhändler in Hamburg. In näherer Zukunft soll ja auch ein Buch von ihr erscheinen. Aber bei den Recherchen von Ahnenforschern weiß man ja auch nie wie lange so etwas geht.

Die Veranstaltung findet in den Räumlichkeiten des Magischen Zirkel Berlins statt. Es ist eine relaxte freundliche Stimmung. Die Verpflegung vor Ort wird vom Magischen Zirkel Berlin zu Selbstkosten verrechnet. Ansonsten gibt es hier keine Kongressbeiträge, denn  die Teilnehmer stellen das Programm selbst.

IMG_5095Dann gibt es einen Knaller: Rüdiger Deutsch widmet sich dem Thema Waffen in der Zauberkunst. Das richtige Thema nach der Mittagspause. Er zeigt wundervolle Requisiten in seinem Vortrag: Tuchpistolen, Tuch Gewehre, Waffen mit denen Ringe und Karten scheinbar weggeschossen werden konnten.
In seiner trockenen ironischen Art ein sehr interessanter und zeitweiliger Vortrag. Einzig der Wusch bleibt, die so schön im Foto dokumentierten Requisiten einmal live sehen zu können. Es ist für mich immer ein Erlebnis seine Vorträge zu sehen.

Der nächste Programmpunkt widmet sich zu bildenden Arbeitsgruppen.
In Zukunft soll es durch Arbeitsgruppen zu mehr Zusammenarbeit auf bestimmten Gebieten kommen. Man könnte hier gute Synergien erzielen.
Themen sind:

IMG_5104„Der Magische Zirkel von 1933-1945“, gebildet 2012 in Appelhülsen (Bernhard Schmitz)

„Bartolomeo Bosco“, gebildet 2013 in Dresden (Steffen Taut)

„Zauberkunst in Berlin – 100 Jahre MZ Berlin“ gebildet 2010 in Berlin (AK Geschichte, Berlin)

„Filmographie“, neuer Projektvorschlag (Peter Schuster)

„Carl Willmann“, neuer Projektvorschlag (Marco Habermann)

Ein Highlight ist die Demonstration von historischen Zauberapparaturen. Hier wird Zauberkunst greifbar. Günter Klepke der „Zauberkönig“ demonstriert einige Apparaturen, es werden per Film Requisiten in Aktion gezeigt die von Conrad Horster in den Vitrinen des Magischen Zirkels stehen. Argola präsentiert per Film seine Schätze, die ab Herbst im Zauberschloss Dresden zu bewundern sein werden.
Dixon zeigt einen wunderbaren Kartensteiger am Band, den man in alten Katalogen sehen kann und der seine Rätselhaftigkeit bis zum heutigen Tag nicht verloren hat. Hardy Loussau präsentierte den verschwindenden Vogelkäfig.
Volker Huber zeigt ein paar seiner „Särge“ die kleine Mikromagische Kostbarkeiten enthalten.
(Särge: Volker Huber pflegt seine Schätze in Kästchen zu verpacken, die wundervolle Buchbinderarbeiten darstellen)

P1040381Abends gibt es dann die „Gala der Klassiker“. Teilnehmer präsentieren hier klassische Programme in einer kleinen Gala.

Zauberkönig Günter Klepke startet mit einem Kubusspiel und dem blauen Wunder von Trunk in Bühnenformat (gebaut von Rüdiger Deutsch, der auch im Publikum ist). Das ist auch ein Stück gelebte Geschichte wenn diese Zauberpersönlichkeit im hohen Alter diese doch komplexe Kunststücke unterhaltsam vorführt. Ich bin froh, dass ich dabei war, es hat mich gerührt.

Es folgt Dixon mit einer klassischen Tuchfärbung. Wer ihn kennt, weiss, keine depressive Stimmung aufkam.

Dann präsentiert Argola seine Geisteruhr, deren Zeiger  immer bei den gedachten Zeiten stehen bleiben.

6-er Ringspiel mit Gesang war sehr originell, die Lieder selbstverständlich auch Klassiker, präsentiert von Christian Theiß,

Flip zeigt was man mit einer Brieftasche alles machen kann und was nicht. Er ist ein Fuchs und teilt seine Geheimnisse auch gerne mit seinen Zauberfreunden. Er stand später auch für weitere Erklärungen zur Verfügung.

Steffen Taut verbinde ich immer mit dem Westcar Papyrus, dessen Erforschung er sich verschrieben hat. Er befasst sich aber auch seit vielen Jahren mit dem Becherspiel, das er an diesem Abend wundervoll präsentiert.

Ich selbst zeige das Ringspiel, wie es ursprünglich auch inmitten des Publikums vorgeführt wurde.

Marco Habermann widmet sich dem magischen Staub auf der Bühne und lässt eine Zigarette in einem ausgeliehenen Sakko verschwinden.

Moderation kommt von Clemens Ilgner, der wunderbar durchs Programm führt indem er aus einem Magie Artikel Punx zitiert der wichtige Regeln für Gästeabende von Magischen Klubs gibt. Diese vor 70 Jahren aufgestellten Tipps, haben noch heute ihre Gültigkeit und sind äußerst amüsant. So stelle ich mir eine gute Ansage vor.
Zum Abschluss präsentiert auch er noch zwei Kunststücke: Den lustigen und zum Original wesentlich verbesserten Alkotest sowie den selten gesehenen Nemo Kartensteiger von Roy Johnson / Ken Brook. Schön, dieses Kunststück einmal sehr gut live vorgeführt zu bekommen.

Den Abschluss macht Freddie Rutz mit einem schwungvollen Rasierklingen Verspeisen zu Musik. Professionell und ein optimaler Abschluss für den Abend.
Es zeigt sich, dass bei so kleinen Nationalen Treffen ein Abend auch von den Mitgliedern gestaltet werden kann und man sich gut unterhält.
Anschließend geht es noch in ein Jugoslawische Restaurant zum Abschluss, wo weiter gefachsimpelt wird.

Aber das ist eine andere Geschichte ………..

 

P1040375Der Knaller für mich:

Ja das lang ersehnte Buch von Bob Read ist fertig. Volker Huber hat den Prachtband herausgebracht in dem man unzählige Abbildungen zum Becherspiel finden kann. Es nennt sich: „The Oldest Trick in the Book“ ist in nur 300 Stück Auflage gedruckt worden und dürfte sehr rasch vergriffen sein.

Fragen Sie sehr rasch nach:  http://www.edition-huber.de/zauberei

Ich werde es in Kürze besprechen und noch weitere Informationen zu dem wundervollen Kunststück hier geben.

 

 

Weitere Berichterstattung von Tag 2:   HIER

Unter anderem:
Warum diese Frau so lacht:
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Und was dieser Herr damit zu tun hat:

 

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